Wo Plastik kommt ins Flaschenhaus, da ziehen viele Probleme aus!
Flaschenhaus als Begriff klingt etwas eingenartig, oder? Doch die menschliche Fantasie kennt keine Grenzen, auch beim Bauen. Man könnte ja annehmen, ein aus Flaschen zusammengesetztes Haus sei nicht nur ungewöhnlich, sondern auch unmöglich, nicht realisierbar. Dabei entstehen solche Häuser schon seit langem und haben mehrere überraschende Vorteile. Wenn Sie gerne mehr über dieses einmalige Phänomen erfahren wollen, laden wir Sie zur Lektüre unseres neuesten Beitrags ein!
Was sind Flaschenhäuser? Erklärung des Begriffs und kurzer Blick auf die Vorteile
Die Frage „Was sind Flaschenhäuser?“ ist wohl das erste, woran man denkt, wenn man die Bezeichnung vor den Augen hat. Tja, die Antwort scheint ziemlich einfach zu sein: ein Flaschenhaus ist ein zu diversen Zielen dienendes Gebäude, das aus Flaschen besteht. In unserem Fall werden wir von Plastik- bzw. rPET Flaschen reden. Ihre wichtigsten positiven Merkmale sind:
- preiswerter Bau;
- natürliche Wärme;
- umweltfreundlicher Einsatz von Plastikelementen.
Die Hauptsache ist aber, dass der Aufbauprozess eines solchen Hauses ziemlich realistisch und nicht so schwierig verläuft, wie man sich denken könnte. Noch vor ein paar Jahrzehnten gab es den Trend, Häuser aus Glasflaschen zu bauen. Heutzutage haben Kunststoffe in deren Beliebtheit das Glas so weit überholt, dass onsbesondere städtische Mülldeponien damit oft wortwörtlich überfullt sind. Es besteht die ernsthafte Gefahr, dass die gesamte Menschheit eines Tages in Plastik versinkz.
Auf die Idee, traditionelle Baumaterialien durch Plastikflaschen zu ersetzen, kam als erster der deutsche Ingenieur Andreas Froes, der Begründer des Umweltstandards ECO-TEC. Er entwickelte und verwirklichte die Idee, ein Haus aus Plastikflaschen mit eigenen Händen zu bauen. Ursprünglich war diese Technologie für die Länder der sog. „Dritten Welt“ gedacht: die ersten Dutzend solcher Gebäude entstanden in Bolivien, Kolumbien und Honduras. Später wuchs das Interesse an Flaschenhäusern, recycelten Ressourcen und umweltfreundlichem Konsum weltweit.
Wie man davon profitieren kann, wenn man aus Flaschen Haus baut
Wie gesagt, geht die Errichtung von einem Flaschenhaus mit niedrigen Baukosten einher. Dies war der Hauptfaktor, der die weltweite Verbreitung von Plastikflaschenhäusern beeinflusste. Gebrauchte Flüssigkeitsbehälter sind ja völlig wertlos, können aber ökologisch optimal und preisgünstig wiederverwertet werden. An Rohstoffen für ein solches Haus wird also bestimmt nicht mangeln. Dabei behalten PET- bzw. Plastikflaschen ihre ursprünglichen Eigenschaften für ca. Ein paar hundert Jahre.
Doch ist es wirklich möglich, dass Flaschen Haus errichten, das funktionsfähig ist? Nun, die Leistungsmerkmale von einem solchen Flaschenhaus sind erstaunlich hoch. Befolgt man die entworfene Bautechnologie, so werden die Flaschenwände stark und zuverlässig sein. Das ganze Gebäude erweist sich manchmal sogar als belastungsbestänger als ein Backsteinhaus!
Auch in Sachen Komfort muss ein Haus aus Flaschen keineswegs asketisch sein. Plastikflaschenwände sorgen für ein angenehmes Mikroklima und halten den Wohnraum im Winter warm und im Sommer kühl. Darüber hinaus hat ein solches Haus vielfältige Einsatzmöglichkeiten, d.h. es muss nicht unbedingt ein Wohnhaus, sondern z.B. ein Gartengebäude bzw. Gewächshaus, ein Pavillon oder Kinderspielhaus sein. Manchmal sei unter der Bezeichnung „Flaschenhaus“ einfach eine funktionale Umzäunung um den Garten bzw. Das eigentliche Haus, in dem man wohnt, zu verstehen.
Wie entsteht ein Haus aus Plastikflaschen?
Sind Sie schon auf die Idee eines Flaschenhauses bereits gespannt? Denken Sie, dies sei vielleicht einer Probe wert? Dann werden Sie sich wohl freuen, wenn wir sagen, dass die Technologie weder besondere Fähigkeiten noch Spezialwerkzeuge erfordert. Die Errichtung eines Flaschenhauses durchläuft folgende Phasen.
- Erstens bereitet man die Baumaterialien vor. Das ist eine einfache, aber ziemlich mühsame und zeit aufwändige Arbeit. Tausende PET-Flaschen müssen nämlich dicht mit Sand oder Erde gefüllt sein (Deckel fest aufgeschraubt!). Zur extra Sicherung sollte man den Flaschenhals mit einem Netz umwickeln.
- Danach sei die Grundlage zu legen. Die Stärke der Gesamtstruktur bestimmen die Säulen, für die man mindestens 4 Fundamente legen sollte. Jedes Fundament braucht ein gegrabenes und betoniertes Loch, das ausreicht, um die Flaschen kreisförmig mit dem Hals zur Mitte hin abzulegen (ca. 10-11 Stück).
- Drittens erfolgt der Bau von Säulen. Die Lücken zwischen den Flaschen der ersten Schicht füllt man man Zementmörtel und lässt zum Trocknen. Anschließend glättet man neue Flaschenkreise, von denen jeder um die Flaschenbreite versetzt mit einer Lösung gefült sein sollte. Bis die Säule die gewünschte Hühe erreicht. Wichtig: auf jeder Schicht sollten sich die Stopfen benachbarter Flaschen berühren.
- Danach seien die entstandenen Lücken zusätzlich mit gebrochenen Ziegeln zu füllen. Nach dem Trocknen und Schrumpfen sollte man die Säule gründlich verputzen.
- Ein solides Fundament ist nicht erforderlich. Man stellt es normalerweise aus Beton oder Ziegeln her.
- Später kommt das Mauerwerk. Die Flaschen legt man schlichtweise mit den Korken nach innen.
- Im Nachhinein setzt man die Fensterrahmen an entsprechende Stellen. Sobald die jeweilige Wand fertig ist, sollte man die Flaschenhälse mit Nylon zusammenbinden.
- So entsteht eine Netzstruktur, welche die Festgkeit und somit Langlebigkeit der Hauswand erhöht und dabei die weitere Arbeit erleichtert.
- Was weiter folgt, ist die Wanddekoration. Zwischen den Stopfen verbleiben in der Regel größere Lücken, die man in mehreren Schritten verfüllt und anschließend verputzt.
- Die letzte Etappe unterscheidet sich nicht vom Bau eines „normalen“ Hauses. Man installiert technische Ausrüstung (Elektrik, Rohre usw.), montiert das Dach, türen und Fenstern und führt sämtliche Abschlussarbeiten durch.
Ein Haus aus PET Flaschen kann manchmal eine wahre Rettung sein
Die Methode, bei der man ein Haus aus PET Flaschen herstellt, ermöglicht nicht nur eine radikale Reduzierung der Baukosten, sondern hilft auch dabei, einen Teil des ständig entstehenden Abfalls zu entsorgen. Es ist ja kein Geheimnis, dass Plastik zu denjenigen Kunststoffen zählt, die sich jahrzehnteland nicht zersetzen. Beim Hausbau wird also aus dem wichtigsten Nachteil von Plastik sein wichtigster Vorteil. Daher bilden Flaschenhäuser z.B. in Nigeria, wo etwa 15 Millionen Familien auf einen Wohnraum angewiesen sind, den sie sich nicht leisten können, eine geradezu segensreiche Erfindung. Ein Flaschennaus gibt ihnen die Möglichkeit, eindlich ein Dach über dem Kopf zu bekommen.
Kunststoffbehhälter bzw. PET Flaschen können Ziegel oder Schaumstoffblöcke erfolgreich ersetzen. In den Ländern, wo „ewiger Sommer“ herrscht, errichtet man Mauer, ohne Flaschen mit verschiedenen Schuttgüttern füllen zu müssen. Das Ergebnis sind Häuser, die nach dem gleichen Prinzip wie ein einfacher Zaun oder primitives Gewächshaus gebaut sind. Sie entlasten die Umwelt und fallen wesentlich günstiger aus.